IM GESPRÄCH MIT MUSIKALISCHEN ATHEISTEN, DAS GROßE INTERVIEW MIT
NOGODIhr Auftreten gleicht dem einer düsteren Version des Karnevals in Venedig. Auch musikalisch ist es schwer, die Fünf einem Genre zuzuordnen, denn NoGod übrraschen immer wieder mit ungewöhnlichen Soundmischungen, so dass man nie vorraussagen kann, wie ein nächster Song klingen wird. Wir wollten nun genau wissen, was es mit dem Mysterium NoGod aufsicht hat, und lud das Quintett zum Verhör ein.
Wir: Bei den Massen an Visual Kei-Bands - wir denken, wir dürfen euch zu diesen zählen -, die den japanischen Musikmarkt überfluten, habt ihr es geschafft, durch einen ganz individuellen Touch hervorzustechen. Erzählt doch etwas über die Hintergründe von NoGod. Welche Aussage steckt hinter der Band?
NoGod: Wir möchten und durch die Musik ausdrücken, und mitteilen. Man könnte sagen, es ist eine Band-Philosophie von NoGod. Keine Ahnung, ob es nur Zufall ist, aber alle jetzigen Mitglieder von NoGod folgen der gleichen Philosophie. Diesen Ausdruck bringen wir nicht nur in unsere Musik ein, sondern auch in unsere Perfomance. Man muss beides erleben, um die Aussage zu verstehen.
Wir: Was hat es mit dem Bandnamen auf sich? Huldigt ihr auf missionarische Weise dem Atheismus, oder wie ist das zu verstehen?
NoGod: Wir sind keine Atheisten, wir sind nur der Meinung, dass Gott nicht die Lösung aller Probleme ist und man sich nicht zu sehr an ein solches Bild klammern sollte. Es gibt weitaus mehr, auf das man bauen kann, wie z.B. die Familie oder Freunde und vor allem der Glaube an sich selbst.
Wir: Das Phänomen NoGod wird ja schon fast wie eine Religion bei euren Fans behandelt. War das die Intention, die ihr mit der Band erreichen wolltet: eine Art Gottstatus zu erreichen?
NoGod: Es freut uns einfach nur, dass es Menschen gibt, die unsere Ideologie folgen und mit uns symphatisieren.
Wir:Eure Texte sind nicht wirklich geprägt von atheistischem Gedankengut. Differenziert ihr da zwischen dem Konzept und eurer Musik; sind das also zwei verschiedene Dinge für euch?
NoGod: In fundamentaler Hinsicht schalten wir das Konzept, die Idee und die Musik gleich. Wir schließen es also mit ein, es hat allerdings wenig mit dem eigentlichem Atheismus gemein. WIe schon erwähnt, wir sind keine wirklichen Atheisten.
Wir: Wie ernst nehmt ihr das alles denn nun wirklich? Manche Videos kommen nämlich dann doch irgendwie parodistisch rüber...
NoGod: So ernst wie es scheint ist es nun auch wieder nicht. Eigentlich finden wir unsere PVs eher amüsant und so sollten sie auch bei den Fans ankommen.
Wir: Ihr baut ein relativ großes Spektrum an unterschiedlichen Sound-Elementen in eure Musik ein. Woher nehmt ihr die Inspiration, die Ideen? Wer oder was ist die treibende musikalische Kraft bei NoGod?
NoGod: Jedes einzelne Mitglied probiert erst im Alleingang neue Sounds aus, danach addieren wir unsere Arrangements im Studio. Wir sprechen gemeinsam über jede einzelne Idee und fangen an, die besten Ideen zu selektieren, alles andere ist dann nur noch eine Frage der Zeit. So gesehen hat jedes Mitglied die Möglichkeit, die treibende Kraft zu sein.
Wir: Musikalisch habt ihr verschiedene Einflüsse in eurem Sound - von Punk/HC über Metal bin hin zu Pop. Könnt ihr ein paar Bands nennen, die euch in der Hinsicht beinfluss haben?
NoGod: Eine schwierige Frage. Bandnamen können wir nicht direkt nennen. Jedes Mitglied hat seinen ganz eigenen musikalischen Hintergründ und die unterscheiden sich doch sehr stark voneinander. Dennoch hört jeder einzelne von uns verschiedene Musikgenres, ob es nun Popmusik oder sehr harte Rockmusik ist. Diese musikalische Spannbreite inspiriert uns stark beim Komponieren und das mag vielleicht auch der Grund für unsere etwas eigenwillige Mischung sein.
Wir: Wir hatten die Möglichkeit, Live-Auftritte von euch im Netz bewundern zu können, und uns ist gleich aufgefallen, wie glücklich ihr zu sein scheint, wenn ihr live performt. Steht ihr lieber auf der Bühne oder tobt ihr euch lieber im Tonstudio aus?
NoGod: Es kommt ganz drauf an. Jeder empfindet das anders, solange wir die Möglichkeit haben, uns auszudrücken, ist der Ort eher unwichtig.
Wir: Zum Thema Outfit: Wie vereinbart ihr euer Äußeres mit der Musik? Worin besteht der Zusammenhang? Gibt es denn überhaupt einen?
NoGod: Unsere Welt wird nicht nur alleine durch die Musik erschaffen, auch Aussehen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Das Kostüm sowie die Musik sind eine Welt für sich, deswegen darf das Kostüm nicht nur gutes Aussehen ausstrahlen, sondern sollte begleitend der Musik dienen.
Wir: Können wir hoffen, euch auch einmal hier in Deutschland live erleben zu dürfen?
NoGod: Wenn wir weiterhin so gutes Feedback bekommen, würden wir sehr gerne einmal in Deutschland auftreten.
Wir: Möchtet ihr abschließend noch ein paar Worte an die deutschen Fans richten?
NoGod: Wir hoffen doch sehr auf ein baldiges Zusammentreffen...!
Bild:
- Spoiler:
[Quelle: Peach] [Wenn ihr euch den Text zieht, dann bitte mit Credit, weil ich ihn abgetippt hab!]